Während der Maifeiertage verzeichnete der internationale Rohölmarkt insgesamt einen Rückgang. Der US-Rohölmarkt fiel unter 65 US-Dollar pro Barrel, was einem kumulierten Rückgang von bis zu 10 US-Dollar pro Barrel entspricht. Einerseits führte der Vorfall bei der Bank of America erneut zu einer Erschütterung risikoreicher Anlagen, wobei Rohöl den stärksten Rückgang auf dem Rohstoffmarkt verzeichnete. Andererseits erhöhte die Federal Reserve planmäßig die Zinsen um 25 Basispunkte, was den Markt erneut vor dem Risiko einer Rezession beunruhigt. Nach der Lockerung der Risikokonzentrationen dürfte sich der Markt künftig stabilisieren, gestützt durch das zuvor niedrige Niveau, und der Fokus sollte auf einer Produktionsreduzierung liegen.

Rohöltrend

 

Der Rohölpreis verzeichnete während der Maifeiertage einen kumulierten Rückgang von 11,3 %
Am 1. Mai schwankte der Gesamtpreis für Rohöl, wobei der Preis für US-Rohöl ohne nennenswerten Rückgang um etwa 75 Dollar pro Barrel schwankte. Aus Sicht des Handelsvolumens ist er jedoch deutlich niedriger als in der Vorperiode, was darauf hindeutet, dass der Markt sich entschieden hat, abzuwarten und die Entscheidung der Fed zur Zinserhöhung abzuwarten.
Als die Bank of America auf ein weiteres Problem stieß und der Markt frühzeitig abwartete, begannen die Rohölpreise am 2. Mai zu fallen und näherten sich noch am selben Tag der wichtigen Marke von 70 US-Dollar pro Barrel. Am 3. Mai kündigte die Federal Reserve eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte an, was die Rohölpreise erneut fallen ließ und den US-Rohölpreis direkt unter die wichtige Marke von 70 US-Dollar pro Barrel fallen ließ. Bei Markteröffnung am 4. Mai fiel der US-Rohölpreis sogar auf 63,64 US-Dollar pro Barrel und begann sich dann wieder zu erholen.
Daher betrug der höchste Intraday-Rückgang der Rohölpreise in den letzten vier Handelstagen bis zu 10 US-Dollar pro Barrel und rundete damit im Wesentlichen die Aufwärtserholung ab, die durch frühzeitige freiwillige Produktionskürzungen durch die Vereinten Nationen, wie beispielsweise Saudi-Arabien, herbeigeführt wurde.
Rezessionssorgen sind die Hauptantriebskraft
Auch Ende März sanken die Rohölpreise infolge des Bank-of-America-Vorfalls weiter und erreichten zeitweise 65 US-Dollar pro Barrel. Um die damals pessimistischen Erwartungen zu ändern, arbeitete Saudi-Arabien aktiv mit mehreren Ländern zusammen, um die Produktion um bis zu 1,6 Millionen Barrel pro Tag zu drosseln, in der Hoffnung, durch eine Angebotsverknappung den hohen Ölpreis aufrechterhalten zu können. Die US-Notenbank Federal Reserve hingegen revidierte ihre Erwartung einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte im März und erhöhte die Zinsen im März und Mai jeweils um 25 Basispunkte, um den makroökonomischen Druck zu verringern. Dank dieser beiden positiven Faktoren erholten sich die Rohölpreise rasch von ihren Tiefstständen, und der US-Rohölpreis schwankte erneut um 80 US-Dollar pro Barrel.
Der Kern des Bank of America-Vorfalls betrifft die Liquidität der Währung. Die Maßnahmen der Federal Reserve und der US-Regierung können die Risikofreisetzung nur so weit wie möglich hinauszögern, aber nicht beseitigen. Da die Federal Reserve die Zinsen um weitere 25 Basispunkte anhebt, bleiben die US-Zinsen hoch, und die Währungsliquiditätsrisiken treten erneut auf.
Daher erhöhte die Federal Reserve nach einem weiteren Problem mit der Bank of America den Leitzins planmäßig um 25 Basispunkte. Diese beiden negativen Faktoren lösten am Markt Besorgnis über das Risiko einer Wirtschaftsrezession aus, was zu einer geringeren Bewertung risikoreicher Vermögenswerte und einem deutlichen Rückgang des Rohölpreises führte.
Nach dem Rückgang des Rohölpreises war das positive Wachstum, das durch die frühzeitige gemeinsame Produktionskürzung Saudi-Arabiens und anderer Länder herbeigeführt wurde, im Wesentlichen abgeschlossen. Dies deutet darauf hin, dass auf dem aktuellen Rohölmarkt die makrodominante Logik deutlich stärker ist als die fundamentale Logik der Angebotsreduzierung.
Starke Unterstützung durch Produktionsreduzierung, Stabilisierung in der Zukunft
Werden die Rohölpreise weiter sinken? Aus fundamentaler und angebotsbezogener Sicht gibt es offensichtlich eine klare Unterstützung.
Aus Sicht der Bestandsstruktur setzt sich der Abbau der US-Ölvorräte fort, insbesondere bei sinkenden Rohölvorräten. Obwohl die Vereinigten Staaten künftig Vorräte sammeln und lagern werden, erfolgt der Bestandsaufbau langsam. Ein Preisrückgang bei niedrigen Vorräten führt häufig zu einem Rückgang des Widerstands.
Aus Angebotssicht wird Saudi-Arabien im Mai seine Produktion drosseln. Aufgrund der Marktsorgen hinsichtlich einer möglichen Rezession kann die Produktionskürzung Saudi-Arabiens vor dem Hintergrund sinkender Nachfrage ein relatives Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage fördern und so erhebliche Unterstützung bieten.
Der durch den makroökonomischen Druck verursachte Rückgang erfordert Aufmerksamkeit für die schwächere Nachfrage auf dem physischen Markt. Auch wenn der Spotmarkt Schwächeanzeichen zeigt, hofft die OPEC+, dass die Produktionskürzungen in Saudi-Arabien und anderen Ländern eine starke Unterstützung bieten können. Daher wird erwartet, dass sich der US-Rohölpreis nach der anschließenden Lockerung der Risikokonzentration stabilisiert und eine Schwankung von 65 bis 70 US-Dollar pro Barrel beibehält.


Beitragszeit: 06. Mai 2023