Der inländische Vinylacetatmarkt erlebte in letzter Zeit eine Welle von Preiserhöhungen, insbesondere in Ostchina, wo die Marktpreise auf Höchststände von 5600–5650 Yuan/Tonne anstiegen. Darüber hinaus verzeichneten einige Händler aufgrund des knappen Angebots weiter steigende Notierungspreise, was zu einer starken Aufwärtsstimmung am Markt führte. Dieses Phänomen ist kein Zufall, sondern das Ergebnis des Zusammenwirkens mehrerer Faktoren.

 

Angebotsseitige Kontraktion: Wartungsplan und Markterwartungen

 

Auf der Angebotsseite spielen die Wartungspläne verschiedener Vinylacetat-Produzenten eine wichtige Rolle für Preissteigerungen. So planen Unternehmen wie Seranis und Chuanwei beispielsweise im Dezember eine Anlagenwartung, was das Marktangebot unmittelbar reduziert. Beijing Oriental plant zwar die Wiederaufnahme der Produktion, seine Produkte sind jedoch hauptsächlich für den Eigenbedarf bestimmt und können die Marktlücke nicht schließen. Angesichts des frühen Beginns des diesjährigen Frühlingsfests erwartet der Markt zudem einen höheren Verbrauch im Dezember als in den Vorjahren, was die angespannte Angebotssituation weiter verschärft.

 

Nachfrageseitiges Wachstum: neuer Konsum- und Kaufdruck

Auf der Nachfrageseite verzeichnet der nachgelagerte Markt für Vinylacetat eine starke Wachstumsdynamik. Das stetige Aufkommen neuer Nachfrage führt zu einem steigenden Kaufdruck. Insbesondere die Ausführung einiger Großaufträge wirkte sich deutlich positiv auf die Marktpreise aus. Allerdings ist zu beachten, dass kleine Terminalfabriken hohe Preise nur begrenzt tragen können, was den Spielraum für Preiserhöhungen etwas einschränkt. Dennoch unterstützt der allgemeine Wachstumstrend der nachgelagerten Märkte weiterhin stark den Preisanstieg im Vinylacetat-Markt.

 

Kostenfaktor: Niedriglastbetrieb von Hartmetall-Verfahrensbetrieben

 

Neben Angebot und Nachfrage spielen auch Kosten eine wichtige Rolle für den Preisanstieg von Vinylacetat. Die kostenbedingt geringe Auslastung der Hartmetallproduktionsanlagen veranlasst die meisten Unternehmen dazu, Vinylacetat für die Herstellung von Folgeprodukten wie Polyvinylalkohol extern zu beziehen. Dieser Trend erhöht nicht nur die Nachfrage nach Vinylacetat, sondern treibt auch dessen Produktionskosten weiter in die Höhe. Insbesondere im Nordwesten hat die sinkende Auslastung der Hartmetallverarbeitungsbetriebe zu einem Anstieg der Spot-Anfragen geführt und den Preisdruck weiter erhöht.

 

Marktausblick und Risiken

 

Der Marktpreis für Vinylacetat wird auch in Zukunft einem gewissen Aufwärtsdruck ausgesetzt sein. Einerseits werden der Rückgang des Angebots und das Wachstum der Nachfrage weiterhin Preissteigerungen begünstigen; andererseits wird sich der Anstieg der Kostenfaktoren positiv auf die Marktpreise auswirken. Investoren und Praktiker müssen jedoch auch auf potenzielle Risikofaktoren achten. Beispielsweise können die Wiederauffüllung importierter Waren, die Umsetzung von Wartungsplänen durch große Produktionsunternehmen und frühzeitige Verhandlungen mit nachgelagerten Fabriken aufgrund steigender Markterwartungen die Marktpreise beeinflussen.


Veröffentlichungszeit: 19. November 2024