Aufgrund der steigenden inländischen Produktionskapazität für Acrylnitril verschärft sich der Widerspruch zwischen Angebot und Nachfrage immer deutlicher. Seit letztem Jahr schreibt die Acrylnitrilindustrie Verluste, die sich in weniger als einem Monat zu einem Gewinn summierten. Im ersten Quartal dieses Jahres konnten die Verluste bei Acrylnitril dank des allgemeinen Aufschwungs der chemischen Industrie deutlich reduziert werden. Mitte Juli versuchte die Acrylnitrilfabrik, durch die zentrale Wartung ihrer Anlagen den Preis zu durchbrechen, scheiterte jedoch; der Preisanstieg betrug am Monatsende lediglich 300 Yuan/Tonne. Im August stiegen die Fabrikpreise erneut deutlich, allerdings ohne optimale Auswirkungen. Aktuell sind die Preise in einigen Regionen leicht rückläufig.
Kostenseite: Seit Mai ist der Marktpreis für den Acrylnitril-Rohstoff Propylen weiter deutlich gesunken, was zu einer insgesamt rückläufigen Entwicklung und einem deutlichen Rückgang der Acrylnitril-Kosten führte. Ab Mitte Juli stiegen die Rohstoffpreise jedoch deutlich an, doch der schwache Acrylnitril-Markt führte zu einem raschen Gewinnanstieg auf unter -1.000 Yuan/Tonne.
Nachfrageseite: Der ABS-Preis für das nachgelagerte Hauptprodukt ABS sank im ersten Halbjahr 2023 weiter, was zu einer nachlassenden Produktionsbereitschaft der Hersteller führte. Von Juni bis Juli konzentrierten sich die Hersteller auf die Reduzierung von Produktion und Vorverkauf, was zu einem deutlichen Rückgang des Bauvolumens führte. Bis Juli stieg die Bauauslastung der Hersteller, die Gesamtbauauslastung lag jedoch immer noch unter 90 %. Auch Acrylfasern haben das gleiche Problem. Mitte des zweiten Quartals dieses Jahres, vor Beginn der heißen Jahreszeit, setzte die Nebensaison auf dem Markt für Terminalwebereien ein, was zu einem Rückgang des Gesamtauftragsvolumens der Webereien führte. Einige Webereien mussten häufig schließen, was zu einem weiteren Rückgang der Acrylfasern führte.
Angebotsseite: Im August stieg die Gesamtkapazitätsauslastung der Acrylnitrilindustrie von 60 % auf rund 80 %, und das deutlich gestiegene Angebot wird schrittweise freigegeben. Einige preisgünstige Importwaren, die in der Frühphase ausgehandelt und gehandelt wurden, werden im August auch in Hongkong eintreffen.
Insgesamt wird das Überangebot an Acrylnitril allmählich wieder deutlich werden, und der anhaltende Aufwärtstrend des Marktes wird allmählich gebremst, was die Lieferung über den Spotmarkt erschwert. Der Betreiber verharrt in einer abwartenden Haltung. Nach der verbesserten Inbetriebnahme der Acrylnitrilanlage zweifeln die Betreiber an den Marktaussichten. Mittel- bis langfristig müssen sie weiterhin auf Veränderungen bei Rohstoffen und Nachfrage sowie auf die Bereitschaft der Hersteller zu Preiserhöhungen achten.
Veröffentlichungszeit: 10. August 2023