Produktname:Methylethylketon
Molekulares Format:C4H8O
CAS-Nr.:78-93-3
Molekularstruktur des Produkts:
Spezifikation:
Artikel | Einheit | Wert |
Reinheit | % | 99,8 Minuten |
Farbe | APHA | 8max |
Säurewert (als Essigsäure) | % | 0,002max |
Feuchtigkeit | % | 0,03max |
Aussehen | - | Farblose Flüssigkeit |
Chemische Eigenschaften:
Methylethylketon ist aufgrund seiner Carbonylgruppe und des aktiven Wasserstoffs in der Nähe der Carbonylgruppe anfällig für verschiedene Reaktionen. Beim Erhitzen mit Salzsäure oder Natriumhydroxid kondensiert es zu 3,4-Dimethyl-3-hexen-2-on oder 3-Methyl-3-hepten-5-on. Bei längerer Sonneneinstrahlung entstehen Ethan, Essigsäure und Kondensationsprodukte. Bei Oxidation mit Salpetersäure entsteht Diacetyl. Bei Oxidation mit starken Oxidationsmitteln wie Chromsäure entsteht Essigsäure. Butanon ist relativ hitzebeständig, und bei thermischer Spaltung bei höheren Temperaturen entsteht Enon oder Methylenon. Bei Kondensation mit aliphatischen oder aromatischen Aldehyden entstehen hochmolekulare Ketone, cyclische Verbindungen, Ketonkondensationen und Harze. Beispielsweise entsteht bei Kondensation mit Formaldehyd in Gegenwart von Natriumhydroxid zunächst 2-Methyl-1-butanol-3-on, gefolgt von der Dehydratation zu Methacrylat.
Harzbildung tritt bei Sonnen- oder UV-Bestrahlung ein. Kondensation mit Phenol ergibt 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan. Reagiert mit aliphatischen Estern in Gegenwart eines basischen Katalysators zu β-Diketonen. Acylierung mit Säureanhydrid in Gegenwart eines sauren Katalysators zu β-Diketonen. Reagiert mit Blausäure zu Cyanhydrin. Reagiert mit Ammoniak zu Ketopiperidin-Derivaten. Das α-Wasserstoffatom von Butanon lässt sich leicht durch Halogene ersetzen, wodurch verschiedene halogenierte Ketone entstehen, wie z. B. 3-Chlor-2-butanon durch Wechselwirkung mit Chlor. Wechselwirkung mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin führt zu gelbem 2,4-Dinitrophenylhydrazon.
Anwendung:
Methylethylketon (2-Butanon, Ethylmethylketon, Methylaceton) ist ein organisches Lösungsmittel mit relativ geringer Toxizität, das in vielen Anwendungen eingesetzt wird. Es wird in industriellen und gewerblichen Produkten als Lösungsmittel für Klebstoffe, Farben und Reinigungsmittel sowie als Entwachsungsmittel verwendet. Methylethylketon ist ein natürlicher Bestandteil einiger Lebensmittel und kann durch Vulkanausbrüche und Waldbrände in die Umwelt freigesetzt werden. Es wird zur Herstellung von rauchfreiem Pulver und farblosen Kunstharzen, als Lösungsmittel und in der Oberflächenbeschichtung verwendet. Es dient auch als Aromastoff in Lebensmitteln.
MEK wird als Lösungsmittel für verschiedene Beschichtungssysteme verwendet, beispielsweise für Vinyl-, Klebstoff-, Nitrozellulose- und Acrylbeschichtungen. Es kommt in Abbeizmitteln, Lacken, Firnis, Sprühfarben, Versiegelungen, Klebstoffen, Magnetbändern, Druckfarben, Harzen, Kolophonium, Reinigungslösungen und zur Polymerisation vor. Es ist auch in anderen Konsumgütern enthalten, beispielsweise in Haushalts- und Hobbyklebern sowie Holzspachtelmassen. MEK wird zum Entwachsen von Schmierölen, zum Entfetten von Metallen, zur Herstellung von Kunstleder, Transparentpapier und Aluminiumfolie sowie als chemisches Zwischenprodukt und Katalysator eingesetzt. Es ist ein Extraktionslösungsmittel bei der Verarbeitung von Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten. MEK kann auch zur Sterilisation von chirurgischen und zahnmedizinischen Instrumenten verwendet werden.
Neben der Herstellung finden sich in der Umwelt auch Abgase von Düsen- und Verbrennungsmotoren sowie industrielle Prozesse wie die Kohlevergasung. Es ist in erheblichen Mengen im Tabakrauch enthalten. MEK wird biologisch produziert und wurde als Produkt des mikrobiellen Stoffwechsels identifiziert. Es wurde auch in Pflanzen, Insektenpheromonen und tierischen Geweben gefunden und ist wahrscheinlich ein Nebenprodukt des normalen Stoffwechsels von Säugetieren. Es ist unter normalen Bedingungen stabil, kann aber bei längerer Lagerung Peroxide bilden, die explosiv sein können.